Verdacht auf Lungenentzündung
Bei der Lungenentzündung (Pneumonie) handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes. Im Lungengewebe oder in den Lungenbläschen sammelt sich Flüssigkeit an und der Sauerstoffaustausch mit dem Blut wird dadurch gestört. Oft wird eine Pneumonie durch ein schwaches Immunsystem begünstigt, weil dadurch Bakterien und Viren leichtes Spiel haben.
Ursachen und Risikofaktoren für eine Pneumonie
Die häufigste Ursache für eine Lungenentzündung ist eine Infektion mit Bakterien. In Frage kommen dabei Pneumokokken, Legionellen, Haemophilus, Pseudomonas und Mykoplasmen. Neben diesen klassischen Erregern spielen auch Viren und Parasiten bei der Entstehung eine Rolle. Wer ständig chemische Reizstoffe einatmet, kann sich neben Kopfschmerzen eine Entzündung der Lunge holen. Viele Menschen kommen mit den genannten Bakterien in Berührung, ohne gleich krank zu werden. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Krankheit begünstigen. Ein schwaches Immunsystem öffnet den Krankheitserregern Tür und Tor. Dieses kommt vermehrt bei Menschen über 60 Jahren und bei Kindern unter drei Jahren vor. Bei älteren Menschen sind bestimmte Grunderkrankungen wie Diabetes, chronische Bronchitis oder eine Herzschwäche sehr häufig und dadurch wird ein schwaches Immunsystem begünstigt. Besonders vorsichtig müssen darüber hinaus auch HIV-Patienten und Leukämiekranke sein. Weitere Risikofaktoren sind unter anderem Rauchen, Alkoholmissbrauch, Krankenhausaufenthalte und Mangelernährung. Manchmal führt auch eine Grippe, die zunächst harmlos ist, zu einer weit gefährlicheren Lungenentzündung. Besonders im Herbst wird das Immunsystem durch einen Flüssigkeitsverlust, bedingt durch die trockene Heizungsluft, geschwächt.
Bei diesen Beschwerden besteht Verdacht auf eine Pneumonie
Die Symptome ähneln denen einer Grippe, nur sind sie stärker ausgeprägt. Wenn Husten von einem sehr hohen Fieber bis zu 40 Grad begleitet wird, dann ist der Gang zum Arzt dringend anzuraten. Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Gliederschmerzen sind typische Anzeichen, dass es sich um eine Pneumonie handeln könnte. Kopfschmerzen alleine deuten natürlich nicht auf eine Pneumonie hin, aber im Zusammenhang mit den anderen Symptomen sollte auch darauf geachtet werden. Bei schmerzhaftem Atmen und Husten besteht immer der Verdacht auf eine Lungenentzündung. Da der Sauerstoffaustausch gestört ist wird der Körper oft nicht mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Ein starker Verdacht besteht bei blau angelaufene Fingernägeln und Lippen. Der Husten ist meistens trocken, kann aber mitunter einen blutigen Auswurf enthalten. Eine eher untypische Beschwerde sind Bauchschmerzen. Meistens treten diese dann auf, wenn nur die unteren Lungenbereiche betroffen sind.
Was macht der Arzt ?
Wenn Sie über zwei Tage hohes Fieber haben und bei schmerzhaftem Atmen und Husten sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Der Arzt wird Sie zunächst mit einem Stethoskop abhören. Oft kann er schon dadurch eine vorläufige Diagnose stellen. Falls das nicht möglich sein sollte, wird eine Röntgenaufnahme gemacht um den Entzündungsherd genau zu lokalisieren. Durch eine Blutuntersuchung wird die Anzahl der weißen Blutkörperchen untersucht, die bei einer Entzündung immer deutlich erhöht sind. Besonders wichtig ist die Untersuchung des Auswurfes. Der Lungenarzt ermittelt dadurch die beteiligten Entzündungszellen und um welchen Erreger es sich handelt. Wenn kein Auswurf vorhanden ist, dann muss Gewebe aus den Bronchien entnommen werden. Dies geschieht mit einem sogenannten Bronchoskop unter Vollnarkose oder Lokalanästhesie.
Bei leichteren Fällen und wenn es sich um eine bakterielle Infektion handelt verschreibt der Arzt ein Breitbandantibiotikum. Wenn es sich um einen schwereren Fall handelt, dann werden Sie um einen Krankenhausaufenthalt nicht herum kommen.
Was können Sie tun, um den Heilungsprozess zu unterstützen ?
Grundsätzlich sollten Sie die verordneten Medikamente einnehmen. Viele Patienten nehmen die Medikamente nur bei schmerzhaftem Atmen ein und hören damit auf, wenn die Beschwerden abklingen. Es sind aber oft noch Bakterien vorhanden, die sich dann wieder vermehren können. Wichtig ist auch viel trinken, denn dadurch wird der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen. Durch trinken wird nicht nur der Flüssigkeitsverlust vermindert, sondern auch die Entzündungssekrete aufgelöst. Durch bestimmte Atemübungen lassen sich die Sekrete leichter abhusten. Der Heilungsprozess wird auch beschleunigt, wenn die Raumluft angefeuchtet ist.